Wo laufen sie denn?

von Kai Troeger, April 2008


Die Frage einer perfekten Wegführung beschäftigt nicht nur Stadtplaner. Auch der gewillte Marathonläufer hofft auf eine ansehnliche, aber auch entgegen kommende Streckenführung. Dass dieser Weg sich "streckt" liegt dabei wohl in der Natur der Sache.

Aber die eifrigen Planer haben sich mächtig ins Zeug gelegt und so gibt es dann auch für die Athleten sehr viel zu sehen: Die Europahalle, Kirchen, Schlösser, nette Stadtteile und sogar eine Pyramide ist dabei. Auch das vorbildliche Schienennetz ist oftmals aus direkter Nähe zu bestaunen, was die Linientreue der Karlsruher deutlich symbolisiert.

Im Gegensatz dazu sind aber auch immer wieder Streckenabschnitte inmitten der Natur. Der vorausschauende Läufer hat deshalb schon in den vergangenen Jahren Strategien der Tarnung entwickelt, um eins zu werden mit seiner Umgebung: "Bodypainting" heißt das Stichwort. Dessen Anwendung hat aber leider den Nachteil, dass man in urbanen Abschnitten des Weges umso mehr auffällt und sich vermehrt Läuferansammlungen um den verschwitzten Aquarell-Jogger bilden. Insbesondere bei den weiblichen Vertretern ist dieses Phänomen zu beobachten. Komisch...

Aber nicht nur das Profil der Mitläufer ist für die laufbereite Sportgemeinschaft interessant, sondern auch das Höhenprofil der Strecke. Obwohl der Höhenunterschied gerade einmal 10 Meter beträgt, lässt er dennoch so manchen Läufer hoch hinaus kommen. Jetzt gilt es nur noch für jeden einzelnen, auch das eigene läuferische Niveau dermaßen stabil zu halten. Dass Karlsruhe selbst ca. 100 Meter über NN liegt, wird aber wahrscheinlich trotzdem für den einen oder anderen etwas untrainierten Mitstreiter die Luft etwas dünner werden lassen.

Der Streckenverlauf des Badenmarathons hat also eine Kombination aus allem zu bieten: Höhen und Tiefen, Geraden und Kurven, Gebäude, aber auch viel Gegend.

Solche Kombilösungen sind typisch für Karlsruhe. Und wenn jetzt noch dem sportbegeisterten Dauerläufer eine Art der Abwechslung fehlt, sollte ernsthaft über eine teilweise Untertunnelung der Strecke nachgedacht werden.